zur Person

Markus Berger ist aufgewachsen in der Schweiz, in Möhlin AG. Nach dem Lehrerseminar in Zug besuchte er die Theaterhochschule in Zürich. Er inszenierte Theaterstücke, eine Oper und einige Operetten mit Berufs- Laien und Schülergruppen im In- und Ausland. Mehrere Jahre unterrichtete er an Schulen für Kinder mit Lernschwierigkeiten. An Hochschulen diverser Fachbereiche unterrichtet er Rede-, Erzähl- und Theaterkunst.

  • Auszeichnungen an Festspielen in Nancy (F), in Varna (Bulgarien) und der Schweiz.
  • 1996 Ernennung zum Hochschuldozenten für Theaterkünste an der Theaterhochschule St.
    Petersburg (RUS)
    • Produzent zahlreicher Hörspiele und Schulradiosendungen am Radio DRS, heute SRF
    • Vier Jahre Leiter des Gehörlosentheaters in Zürich,
    • Gründer der Dalbelochspiele und des Basler Theaterspektakels
    • Regie zahlreicher Inszenierungen mit Schülern: DMS Basel-Stadt, Gymnasien, OS, Kleinklassen u.a.
    • Maskenspieltrainer am Bayrischen Staatstheater in München
    • Kursleiter für Schauspieltraining am Theaterfestival in Avignon
    • Die Kunst des Redens, Kurse für Studenten der Rechtswissenschaft und Theologie der Universität Basel
    • Diverse Reisen für theater-anthropologische Studien
    • Festspielleitungen von 800 Jahre Stadt Liestal und 450 Jahre Paracaelsus in Basel
    • Im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheitswesen Bern leitete er 1992 das kantonale Projekt „take it“ (ein Musical zur Aidsprävention) mit Basler Schülern, Autor: Hansjörg Schneider
    • Seminarleiter für Rede- und Erzählkunst u.a. im Auftrag des Verbandes Schweizerischer Erzähler.
    • Leiter von Lehrgänge an diversen Hochschulen, u.a. an der Theaterhochschule St. Petersburg (RUS).
    • 2018: Leiter eines Seminars an der EITB (École International de Théâtre du Bénin) Thema: Szenen aus Euripides‘ MEDEA
      • Chor-Sprechen im Hexameter
      • Spiel mit Masken
      • Einbezug spezifisch afrikanischer Dartstellungskünste

Studien – Lehrtätigkeit – Lehrmethode
Als leidenschaftlicher Methodiker sucht Markus Berger sein Arsenal an Übungen und Techniken im
Rahmen von Ausbildungen stetig zu erweitern: Wie kann der Übende aus seiner Reserve gelockt
werden, wie können seine schlummernden Kräfte geweckt und umgesetzt werden? Wie kann das
Wahrnehmungsfeld erweitert werden? Diese Anliegen bilden die Basis seines Schaffens, sowohl bei
Schülern mit Sprachdefiziten wie auch bei professionellen Performern.

Am damaligen Bühnenstudio in Zürich erlernte er die klassische Stanislawski-Methode. Trotz
weiterer Studien zu dieser Methode, erachtet er sie heute nur mehr als einen ersten Schritt
innerhalb eines Ausbildungs-Prozesses zum Performer. Schon in den siebziger Jahren suchte er nach
eigenen Wegen. Das Ziel war, eine effiziente Methode für die Performanz-Schulung zu finden. Bei
den Seminaren in Avignon arbeitete er mit der afro-brasilianischen Tänzerin Clarice dos Santos
zusammen. Dort begann er, eine eigene Methode zu entwickeln: Über Rhythmen und Körperresonanzen soll der Teilnehmer zum „Player“ im Menschen gelangen. Unmittelbar aus demAfro-Tanz heraus entwickelten die Teilnehmer ihre Rollenfiguren und Szenen.

Einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Performanz-Trainer bildete die Schulung der Jerzy
Grotowski-Methode. Sein Dozent war Stanisław Scierski des Krakauer Theaterlabors. Diese Methode
bildete fortan die Basis seiner Lehrtätigkeiten. Sowohl die Hochschule für Theater in St. Petersburg
wie auch jene in Denpasar (Bali) beauftragten ihn, die Grotowski-Methode zu lehren, obwohl im
Laufe der Jahre immer mehr die eigene Methode Bergers Lehrtätigkeit bestimmte. Heute firmiert sie
unter dem Namen TRANSGRESSIONS-METHODE (siehe Link: Meine Methode).

Noch immer reist Markus Berger zu Truppen, indigenen Stämmen und Schulen im In- und Ausland.
Theater-anthropologische Studien zur Trance- und Mediationstechniken bei Ritualen und
Performanzen bilden den Kern seiner Recherchen. Angefangen hat er in den 70iger Jahren bei der
Taniko-No-Te Truppe (Nô-Theater), machte vier Jahre Zen-Meditation bei Arno Finger, besuchte
Schulen für Dervisch-Tanz in Konja und Istanbul, Kathakali in Neu Delhi lernte bei diversen
Stammesritualen in Mexiko, Marokko, Ladakh, Kerala und Indonesien. Viele dieser Techniken fliessen
sowohl in den Übungs- und Improvisationsbereich ein, wie auch in jene der technischen Umsetzung
von Ideen und Inhalten in die Kunstform des Performierens.

Bergers erste Prämisse lautet, Authentizität und Souveränität in der Rede, im Erzählen und im
Schauspielen zu erreichen: Das Instrument „Körper“ soll so herangebildet werden, dass Atem und
Klang frei hindurch strömen können, dass Gesten organisch von innen heraus wachsen.
„Künstlichkeiten“ im Rede- und Darstellungsverhalten, Ticks – oft auch Stottern – verschwinden bei
diesem Übungsprozess. Auf diese Weise ist der Performer offen und leer, sich neue Register der
Darstellungskunst anzueignen. Er hat den „Player“ in sich entdeckt, seine Performanz ist glaubwürdig
geworden, er hat zu einem eigenen Performanz-Profil gefunden.

Ähnliche Vorgehensweisen hat Markus Berger auch im Unterricht mit Kindern angewandt, die
Defizite im sprachlichen Verhalten haben. Gezielte Klangschulung kann zum Beispiel Leseschwäche
mindern. Zur Zeit arbeitet er an einem didaktischen Lehrbuch mit dem Arbeitstitel „Prosodische
Übungen zum Leseunterricht“.

„Lehrmeister“ im Bereich Regie:
Benno Besson, Dieter Dorn, Hans Hollman, Hans Neugebauer, Peter Brook, Isaak Stockband,
Autoren (Zusammenarbeit bei Inszenierungen)
Friedrich Dürrenmatt, Eugène Ionesco, Adolf Muschg, Pavel Kohout, Ernst Eggimann, Hansjörg
Schneider,